Sonntag, 20. Februar 2022

Appaloosa (Appaloosa)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Ed Harris

Über Freundschaft und Treue...

Appaloosa, New Mexiko im Jahr 1882: Nur noch wenige Jahre bleibt dem Wilden Westen, um noch wild sein. Die dynamische Entwicklung nach urbanen Lebensstilen ist voll im Gange, tatsächlich blühen die vielen Kleinstädte im Westen auf. Es wird Handel betrieben und die Bürger der Stadt profitieren von diesem kommenden System.
Die Indianer sind dem Niedergang geweiht und auch die Männer zum Pferd, die ohne Heimat die Prärie durchquerten, sind eine bald aussterbende Minderheit.
In dieser Zeit des Übergangs zur Zivilisation, herrschen Spannungsfelder. Um ihre Stadt Appaloosa sicherer zu machen, sind die einflussreichen Bürger der Stadt zur Entscheidung gekommen, dass sie Gesetzeshüter zur Durchsetzung von Recht und Ordnung brauchen.
Vor allem der Rancher Randall Bragg (Jeremy Irons) hat die Stadt mit seiner Macht und seinen Cowboys fest in der Hand. Seine Devise "Auge um Auge" und er schreckt auch nicht davor zurück, die Amtsträger, die zwei seiner Cowboys verhaften wollen, wie "Klapperschlangen abzuknallen". Deshalb werden die langjährigen Freude Virgil Cole (Ed Harris) und Everett Hitch (Viggo Mortensenals Marshall und Deputy verpflichtet die Gesetze durchzusetzen und auch Bragg des Mordes zu überführen.


Beide Männer sind sehr unterschiedlich, Virgil ist ein legendärer famoser Schütze und wirkt charismatisch und durchsetzungsstark, Everett ist gebildet und bleibt selbst in den auswegslosesten Situationen ruhig und besonnen. Eine perfekte Ergängzung und grösstes Vertrauen.
Als die abgebrannte Pianistin Alison French (Renee Zellweger) in die Stadt kommt, denkt auch Virgil plötzlich ans Niederlassen und Sesshaftwerden...
"Appaloosa" ist nach "Pollock" die zweite Regiearbeit des Schauspielers Ed Harris. Auch bei diesem Western verfasste er das Drehbuch mit und war an der Produktion beteiligt.
Er gehört vielleicht zu der Sorte Film, die im Filmjahr 2009 leicht zu übersehen sind, denn Ed Harris geht mit seinem Westernentwurf einen wesentlich bescheideneren und unprätentiösen Weg als andere Western, die in den letzten Jahren entstanden sind, Filme, die meistens als "Erneuerer des Genres" angesehen oder propagiert wurden.
Er hat weder das Tempo und die Action von "Yuma" noch den künstlerischen Anspruch von "Die Ermordung des Jesse James". Auch der epische Abgesang auf den Wilden Westen wie in "Open Range" oder über seine Legenden "Wyatt Earp" fehlt völlig.
Was Harris aber sehr gelang, ist eine überaus gute Genrearbeit, die mit ausserordentlich guten Darstellerleistungen veredelt wird.
Ed Harris und Viggo Mortensen als die Freunde, die eine Begabung fürs Schweigen haben und sich trotzdem - ohne grosse Worte - immer genau verstehen.
Meistens sitzen die beiden wie ein altes Ehepaar wortkarg auf der Veranda des Sheriffbüros und analysieren rational die Situationen.
Dabei wartet der Film mit ein paar seltsamen Marotten und einigen recht überraschenden Wendungen auf.
Auch Renee Zellweger, ansonsten schon auch mal in nervigen Rollen zu sehen, kann hier mit der Darstellung einer untyischen Frauenfigur des Westerns mit Geheimnissen und Leidenschaften, voll überzeugen.
Insgesamt ein gelungener Film, der mehr Aufmerksam verdient und der eher in der Tradition der minimalistischen Budd Boetticher Western-Klassiker angelegt ist, so gesehen ein Film, der vielleicht erst beim 2. Blick seine vielen Vorzüge offenbart...


Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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