Regie: Ralph Bellamy
Soldier Blue
"This is my country" so am Anfang der Titelsong zum Film, gesungen von
der Indianerin Buffy St. Marie - es geht um die Indianer und die
unrühmliche Vergangeheit der US-Soldiers.
Nachdem die Indianer ja jahrzehnte vom Hollywoodwestern dramaturgisch
als die Bösen (Grosse Ausnahme: Der gebrochene Pfeil) eingesetzt wurden,
haben doch die Umwälzungen der 60s (Bürgerrechtsbewegungen, Vietnam)
eine andere Sichtweise begünstigt und folgerichtig nahm Hollywood die
neuen Strömungen auch in die Filme auf. Es entstanden Werke wie "Little
Big Man", "Der Mann, den sie Pferd nannten" und eben auch das Wiegenlied
vom Totschlag.
Auch die Indianer forderten zu dieser Zeit ihre Bürgerrechte ein und
Filme, wie die o.g. hatten den Anspruch dieses Recht zu verstärken und
zu untermauern.
Trotz diesem propagierten Anspruch erzielte der Film in den 70s seinen
Kassenerfolg vor allem durch sein schon in den Trailern gewollt
plakative Slogans "härtester und brutalster Film aller Zeiten" und man
wurde den Verdacht nie los, dass es weniger den Machern vor allem aber
den Studios um Kohle ging, wenn sie den unverbesserlichen Voyeur ins
Kino lockten - das Ziel wurde nämlich etwas verfehlt.
Schade eigentlich, denn in weiten Teilen bis zum Massaker sehen wir
einen toll fotografierten und sehr spannenden Western, wäre er subtiler
mit der Massakersequenz umgegangen, dann wärs sicherlich nicht
nur ein guter Spätwestern, aber leider muss er sich weiterhin damit
rühmen brutale Realität so gezeigt zu haben, weit über die Grenzen des
dramaturgischen Muss hinausgehend.
Das Massaker selbst, Köpfe rollen und Bürste werden aufgeschnitten, hinterlässt einen sehr faden Nachgeschmack.
Weniger "zeigen" wäre m.E. weit mehr gewesen und wenn schonungslose Aufarbeitung mit einer dunklen Vergangeheit, dann mit mehr Respekt vor dem indianischen Volk, dies gelingt durch die Hervorhebung der Abschlachtung nur gesamthaft.
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