Samstag, 19. Februar 2022

Valdez (Valdez is coming)


Regie: Edwin Sherin

200 Dollar...

Wie viele andere Hollywoodstars seiner Generation konnte auch Burt Lancaster in den 70er Jahren nicht mehr an frühere Kinoerfolge anknüpfen. Jetzt standen jüngere Schauspieler des New Hollywood in der Gunst des Publikums. Lancater hat in dieser Zeit öfters gereifte Westernhelden gespielt, so auch in Robert Aldrichs "Keine Gnade für Ulzana" oder in Michael Winners "Lawman". Auch der Figur des Halbmexikaners Bob Valdez in "Valdez is coming" gab er ein Gesicht. Dieser Spätwestern entstand 1971 nach der gleichnamigen Novelle von Elmore Leonard. Regie führte Edwin Sherin.
Der Film beschreibt den Konflikt zwischen dem Hilfsheriff Bob Valdez, der früher Scout bei der US-Armee war und dem mächtigen Grundbesitzer Frank Tanner (John Cypher). Der bläst in der ersten Szene zur Jagd gegen einen dunkelhäutigen Mann namens Rincon (Lex Monson). Er behauptet, dass der Mann der Mörder des Mannes von Gay Erin (Susan Clark), mit der Tanner inzwischen zusammen lebt. Valdez ist ein besonnener Mann des Gesetzes, doch als Halbmexikaner nimmt man ihn hier nicht besonders ernst. Immerhin versucht er den Verfolgten anzuhören, der sich mit seiner schwangeren Frau, einer Apachin (Juanita Penalozza) in einer Blockhütte verschanzt hat. Doch sein Deeskalationsversuch schlägt fehl, weil Tanner den schießwütigen Davis (Richard Jordan) aufgefordert hat dem Verdächtigen eine Kugel zu verpassen. Durch den Schußwechsel, der von Tanner provoziert wurde, schließt Rincon auf Valdez. Doch der war schneller. Als Tanner den Getöteten ansieht, stellt er lapidar fest, dass er den falschen Mann verfolgt hat. Doch Valdez plagt das schlechte Gewissen. Er würde gerne der Indianerin etwas Geld - er sieht dies als faire Geste an. So bittet er die Stadthonorationen um die Summe von 200 Dollar. Die meinen aber, da Tanner ja die Hauptschuld an diesem Debakel trägt müsse, er dieser mindestens die Hälfte der Summe aufbringen, dann würde die Stadt den Rest locker machen. Sie beauftragen Valdez, dass er mit Tanner sprechen soll. Doch Tanner lässt ihn von seiner Hazienda jagen. Valdez gibt aber nicht auf und kommt ein weiteres Mal. Tanner lässt seine Männer (u.a. Barton Heyman als El Segundo) ein Kreuz bauen, dass man Valdez auf den Rücken bindet und treibt ihn in die Wüste. Eigentlich das Todesurteil, doch Valdez wacht verletzt im Haus seines Freundes Diego (Frank Silvera) auf. Nun will Valdez das Geld notfalls mit Gewalt von Tanner holen...

Der Ungar Gabor Pogany war für die Kameraarbeit verantwortlich. Die Autoren Kibee und Rayfiel lieferten ein straffes Drehbuch mit interessanten Figuren ab und der vorher am Broadway beschäftigte Edwin Sherin liefert einen beachtlichen Spätwestern ab. Das Rachethema ist natürlich präsent, aber auch der Rassismus und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten durch machtvolle wie rücksichtslose Männer wird beschrieben.


Bewertung: 8 von 10 Punkten. 

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