Regie: Robert Aldrich
Flucht und Zerstörung...
Die Chiricahua Apachen leben seit längerem im Indianerreservat San
Carlos, dort werden sie von den Behörden klein gehalten, in ihrem Stolz
gekränkt und gedemütigt. Die leben dort in sehr ärmlichen Verhältnissen
und werden auch von Behörden mit den Essensrationen betrogen.
Der ehemals stolze Häuptling Ulzana (Joaquin Martinez) bricht daher mit 7 Stammensbrüder in der Nacht aus dem Reservat aus.
Die Nachricht verbreitet sich schnell im Fort, der Militärkommandant
schickt sofort zwei Boten los, die die Siedler in der Nähe warnen
sollen, denn es muss davon ausgegangen werden, dass die Indianer auf dem
Kriegspfad sind und rauben und morden werden.
Major Cartwright (Douglas Watson) vom Fort Lowell beauftragt den noch
sehr unerfahrenen Lieutenant Garrett deBuin (Bruce Davison) mit einer
Kavallerieeinheit die Apachen zu verfolgen und zu fangen.
Der erfahrene Kundschafter McIntosh (Burt Lancaster) und der Apache und
Fährtensucher Ke Ni Tay (Jorge Luke) reiten als große Unterstützung beim
Aufspüren mit.
Währenddessen mordet und plündert die Apachen Guerillagruppe alles was Ihnen unterwegs begegnet.
Einer der Boten muss zuerst daran glauben, bald darauf treffen sie auch
auf den zweiten Boten, der die Frau (Gladys Holland) und den kleinen
Jungen des Farmers Rukeyser (Karl Swenson) in Sicherheit bringen will.
Die Verfolger kommen leider immer ein paar Stunden zu spät, sie finden
immer eine grausame Verwüstung vor: Die Farmen sind ausgebrannt, die
Siedler auf brutale Weise ermordet und gefoltert.
Garrett de Buin neigt in seiner Jugend zu überstürzten Handlungen, wird
aber von den beiden Scouts immer an die Vernunft erinnert, denn es ist
offensichtlich, dass Ulzana auf die Verfolger wartet und es vor allem
darauf ankommt nicht den ersten verhängnisvollen Fehler zu machen...
Robert Aldrichs "Keine Gnade für Ulzana" dauert in der vom NDR rekonstruieten Fassung 110 Minuten, die vorliegende DVD ist identisch mit der 98minütigen US-Kinofassung von 1972.
Aber auch in dieser gekürzten Fassung zählt Robert Aldrichs Film für mich zu den besten Western überhaupt.
Er zeigt zwar sehr schonungslos die Brutalität der Indianer, trotzdem schwingt immer sehr viel Respekt und Verständnis für eine fremde Kultur mit, nicht zuletzt zeigt der Film, dass auch die weißen Männer zu genau den gleichen schrecklichen Taten fähig sein könnten wie die als Wilde geltenden Indianer.
Der Western ist großartig fotografiert von Joseph F. Biroc (40 Gewehre, Wiegenlied für eine Leiche, Ist das Leben nicht schön ?) und verfügt über ein spannendes Drehbuch von Alan Sharp, über gute und interessante Figuren, nicht nur die beiden Indianer, die durch ihre Frauen verwandt sind, sondern auch das Zusammentreffen zwischen den versierten McIntosh und dem sehr unerfahrenen Lieutenant ist gut ausgearbeitet.
Der Film zeigt eine sich noch einmal mit allen Mitteln sehr aufbäumende, sterbende Kultur der Indianer, die im Grunde keine Chance hat die Expansion aus europäischen Immigranten im amerikanischen Westen zu verhindert. daher ist der einzige Weg der Untergang.
Ein großartiges Meisterwerk des Genres, dass ich gerne mal in der längeren Fassung sehen würde.
Bewertung: 10 von 10 Punkten.
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