Mittwoch, 16. Februar 2022

Dead Man (Dead Man)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Jim Jarmusch

Psychedlischer Wilder Westen....
 
Neil Young begleitet Jim Jarmushs Antiwestern "Dead Man" mit seiner legendären Gitarre "Old Black" - das Instrument gibt sozusagen den Akkord an, sie treibt die Handlung durch ihre knarzenden, dreckig angezerrten und bewusst verlotterten Sounds des Films voran. Jim Jarmush ist ein Fan des Musikers Neil Young und der weltbekannte holländische Kameramann Robby Müller liefert die schönen und irrealen Bildkompositionen dazu. Müller wurde in seinem Metier bekannt durch die frühen Filme von Wim Wenders. Der eigenwillige Western beschreibt die letzten Tage des jungen William Blake (Johnny Depp) und beginnt mit dessen langer Zugfahrt zur neuen Arbeitsstelle in einem Westernstädtchen namens Machine, gleichzeitig die Endstation des Zuges. Willam Blake ist Buchhalter und stammt aus Cleveland. Er hat per Post die Zusage des Fabrikbesitzers John Dickinson (Robert Mitchum) bekommen, dass er die Stelle bekommt. Während der Fahrt hört er jedoch vom Zugfeuerwehrmann (Crispin Clover) nicht gerade Gutes vom Unternehmen und als er in Machine ankommt, scheint sich vieles zu bestätigen, was dieser so berichtet hat. Die Stadtbewohner sind betont feindselig und als er die Büroräume von Dickinsons Metallfabrik betritt, wird er von dem Bürovorsteher (John Hurt) unfreundlich abgewiesen. Der teilt ihm lapidar mit, dass die Stelle schon längst besetzt ist. Blake will daraufhin den Chef sprechen, doch der Fabrikant ist noch unflätiger und bedroht ihn mit der Waffe, wenn er nicht sofort das Firmengelände verlässt. In einer Bar begegnet er der Prostituierten Thel (Mili Avital), die ihn mit nach Hause nimmt. Nur dumm, dass deren Exlover Charlie (Gabriel Byrne) nachts vorbeikommt und seine Liebste mit William im Bett erwischt. Charlie erschießt Thel und legt die Knarre auch auf den schockierten William an, der in letzter Sekunde - aus reiner Notwehr - den Angreifer erschießt. Leider war Charlie der Sohn von Mr. Dickinson, der sofort drei üble Halunken - die Auftragskiller Cole Wilson (Lance Henrikson), Conway Twill (Michael Wincott) und Johnny "The Kid" Pickett (Eugene Byrd) - anheuert, damit sie den flüchtigen William Blake ergreifen und töten. Bei der Schießerei mit Charlie wurde William verletzt. Zum Glück trifft er in den Wäldern auf den Indianer Nobody (Gary Farmer), der die Verletzung behandelt und in dem jungen Buchhalter die Reinkarnation des visionären englischen Dichters William Blake sieht. Der rätselhafte Ureinwohner kann dem Flüchtigen tatsächlich helfen viele Feinde auszuschalten. Während dieser Reise ohne Ziel wird aus dem biederen Buchhalter ein versierter Revolverheld....

Jarmush nannte "Dead Man" einen psychedelischen Western. Dem ist eigentlich nicht hinzuzufügen und es dürfte klar sein, dass der klassische Westernfan sich auf eine völlig neue Ausrichtung des Genres einstellen muss. Jarmushs Film ist ein schrilles, aber dennoch eher meditatives Panoptikum eines Schicksals als der Westen noch wild war. Der Regisseur spart auch nicht mit skurrilen und absurden Momenten. In Nebenrollen sind Iggy Pop, Alfred Molina und Billy Bob Thornton zu sehen. Seinen lakonischen Stil hat der Regisseur natürlich beibehalten und spielt mit Metaphern. 1996 wurde "Dead Man" als bester nicht europäischer Film mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichne

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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