Dienstag, 15. Februar 2022

The New World (The New World)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: Terrence Malick

Das Aufeinandertreffen zweier Kulturen....

Terrence Malick hat nur wenige Filme gedreht. Legendär bis heute ist sein 1978 inszenierter Bilderfilm "In der Glut des Südens" - bis heute unvergessen, auch wegen der betörend schönen Bilder von Nestor Almendros. Der scheue Regisseur zog sich danach 20 Jahre vom Filmgeschäft zurück, bis er sich 1998 mit "Der schmale Grat" und einem weiteren Meiterwerk zurückmeldete.
Es folgten "The New World" und "Tree of Life" - alle drei Filme haben eine sehr persönliche Handschrift und weisen durch den meditativen Charakter des Stoffes Ähnlichkeiten auf. Obwohl die Genres nicht unterschiedlicher sein könnten.
Auch die Bildsprache ist in jedem der drei Filme hervorragend umgesetzt. Während "Der schmale Grat" den Krieg und "Tree of Life" den Sinn des Lebens behandelt, ist es in "The New World" vor allem die Liebe und die Entdeckung von etwas ganz Neuem, Einzigartigem.
Diesen Eindruck müssen auch die Menschen im Jahr 1607 gehabt haben, als an der Küste Schiffe auftauchen und die Indianer staunend etwas erblicken, dass sie noch nie gesehen haben. Auch die Besatzung der Schiffe sind ergriffen vom Anblick des neuen Territoriums.
Malick gestaltet diesen Augenblick sehr magisch und zeigt in den ersten Einstellungen seines Films dieses Aufeinanderprallen von alter und neuer Welt und macht sehr schnell die Unterschiede deutlich. Es liegt in der Luft, dass sich das nicht auf Dauer vertragen wird.
Captain Newport (Christopher Plummer) sieht sich als einer dieser ersten Pioniere, die das neue Land Virginia nun urbar machen werden. Als Vermittler bei den Eingeborenen fungiert ihm der rebellische John Smith (Collin Farrell), der sich nach einer Weile in die Häuptlingstochter Pocahontas (Q’orianka Kilcher) verliebt, die anders als die meisten ihres Stammes eine große Neugier für die Neubürger und deren Bräuche aufbringt.
Ihr Vater Powhatan (August Schellenberg) beobachtet diese Entwicklung und die Gefühle seiner Tochter mit großer Sorge.
Der Gesandte der Briten verbringt eine schöne Zeit bei den Indianern, als er zurückkehrt ist in Fort Jamestown Hunger und Elend eingekehrt. Der Konflikt mit den Ureinwohnern ist unausweichlich...


Die große Stärke von "The New World" liegt in den magischen Bildkompositionen, ansonsten ist es ein sehr ruhiger, beinahe fliessender Film geworden, der vielleicht in der Gesamtheit durch die Off Stimmen der Protagonisten manchmal ein bisschen zuviel Meditationflairüber den Zuschauer stülpt.  Diese Machart funktioniert in "Der schmale Grat" viel besser, auch hier ist die Offstimme des Soldaten zu hören, durch die es ermöglicht den Zuschauer an seiner philosophischen Gedankenwelt teilhaben zu lassen.  In "The New World" wirkt es stellenweise ein bisschen aufgesezt - was aber nicht heissen soll, dass der Film schwach ist. "The New World" ist ein guter, interessanter Film - allerdings im Vergleiich mit Malicks anderen drei großen Filmen deutlich schwächer.


Bewertung. 7 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen