Regie: Terrence Malick
Das Aufeinandertreffen zweier Kulturen....
Terrence Malick hat nur wenige Filme gedreht. Legendär bis heute ist
sein 1978 inszenierter Bilderfilm "In der Glut des Südens" - bis heute
unvergessen, auch wegen der betörend schönen Bilder von Nestor
Almendros. Der scheue Regisseur zog sich danach 20 Jahre vom
Filmgeschäft zurück, bis er sich 1998 mit "Der schmale Grat" und einem
weiteren Meiterwerk zurückmeldete.
Es folgten "The New World" und "Tree of Life" - alle drei Filme haben
eine sehr persönliche Handschrift und weisen durch den meditativen
Charakter des Stoffes Ähnlichkeiten auf. Obwohl die Genres nicht
unterschiedlicher sein könnten.
Auch die Bildsprache ist in jedem der drei Filme hervorragend umgesetzt.
Während "Der schmale Grat" den Krieg und "Tree of Life" den Sinn des
Lebens behandelt, ist es in "The New World" vor allem die Liebe und die
Entdeckung von etwas ganz Neuem, Einzigartigem.
Diesen Eindruck müssen auch die Menschen im Jahr 1607 gehabt haben, als
an der Küste Schiffe auftauchen und die Indianer staunend etwas
erblicken, dass sie noch nie gesehen haben. Auch die Besatzung der
Schiffe sind ergriffen vom Anblick des neuen Territoriums.
Malick gestaltet diesen Augenblick sehr magisch und zeigt in den ersten
Einstellungen seines Films dieses Aufeinanderprallen von alter und neuer
Welt und macht sehr schnell die Unterschiede deutlich. Es liegt in der
Luft, dass sich das nicht auf Dauer vertragen wird.
Captain Newport (Christopher Plummer) sieht sich als einer dieser ersten
Pioniere, die das neue Land Virginia nun urbar machen werden. Als
Vermittler bei den Eingeborenen fungiert ihm der rebellische John Smith
(Collin Farrell), der sich nach einer Weile in die Häuptlingstochter
Pocahontas (Q’orianka Kilcher) verliebt, die anders als die meisten
ihres Stammes eine große Neugier für die Neubürger und deren Bräuche
aufbringt.
Ihr Vater Powhatan (August Schellenberg) beobachtet diese Entwicklung und die Gefühle seiner Tochter mit großer Sorge.
Der Gesandte der Briten verbringt eine schöne Zeit bei den Indianern,
als er zurückkehrt ist in Fort Jamestown Hunger und Elend eingekehrt.
Der Konflikt mit den Ureinwohnern ist unausweichlich...
Die große Stärke von "The New World" liegt in den magischen Bildkompositionen, ansonsten ist es ein sehr ruhiger, beinahe fliessender Film geworden, der vielleicht in der Gesamtheit durch die Off Stimmen der Protagonisten manchmal ein bisschen zuviel Meditationflairüber den Zuschauer stülpt. Diese Machart funktioniert in "Der schmale Grat" viel besser, auch hier ist die Offstimme des Soldaten zu hören, durch die es ermöglicht den Zuschauer an seiner philosophischen Gedankenwelt teilhaben zu lassen. In "The New World" wirkt es stellenweise ein bisschen aufgesezt - was aber nicht heissen soll, dass der Film schwach ist. "The New World" ist ein guter, interessanter Film - allerdings im Vergleiich mit Malicks anderen drei großen Filmen deutlich schwächer.
Bewertung. 7 von 10 Punkten.
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