Regie: Tommy Lee Jones
Sühne...
Three Burials - Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada" ist das
Kino-Regiedebüt von Oscar-Preisträger Tommy Lee Jones, eine Art epischer
Spätwestern über Rache und Erlösung, Freundschaft und Loyalität, die im
zerklüfteten Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko spielt.
Dort finden zwei Jäger die Leiche eines Mexikaners. Ohne großes
Aufhebens wird der Mann in ein Gemeinschaftsgrab unbekannter illegaler
Einwanderer verbuddelt. Doch der Sheriff hat die Rechnung ohne einen
Freund des Toten, den geradlinigen Cowboy Pete (Tommy Lee Jones)
gemacht, der langsam aber sicher bestätigt wird, dass ein
offensichtliche Verbrechen vertuscht werden soll. Auf eigene Faust spürt
er den Täter, den jungen Grenzpolizist Mike (Barry Pepper) auf und
zwingt ihn, ihm bei seiner Mission zu helfen: Dem ermordeten Melquiades
Estrada hatte er versprochen, ihn in seinem mexikanischen Heimatort zu
begraben. Von der Polizei verfolgt zieht dann ein obskurer Leichenzug
illegal über die Grenze - dieses Mal in die verkehrte Richtung, nach
Mexiko...
Das Drehbuch stammt von Guillermo Arriaga, dessen verschachtelte Konstruktionen und Erzählweisen schon "Amores perros" und "21 Gramm" auszeichneten und dessen dritte Zusammenarbeit mit seinem Landsmann Alejandro González Iñárritu, das grandiose Babel", mit Three Burials" vom Grundgerüst bzw. Ausgangslage vergleichbar ist, denn auch dort setzt eine verirrte Kugel die Geschichte in Gang.
"Three Burials" hat dann lange Zeit auch diese typischen episodenhaften Schnitte und Mosaiksteinchen, die sich erst nach und nach zu einer Einheit formen. Der Unterschied zu den Inarritu Filmen ist aber der spröde Touch, der hier von Landschaft und Figuren ausgeht und sicherlich auch die langsame und epische Erzählweise, die in aller Ruhe die Figurenzeichnung der beiden Männer und ihrem Umfeld vornimmt. Der aufrechte, ehrliche und sehr kauzige Pete steht jedenfalls im krassen Gegensatz zu diesem jungen Mike, einem Macho, für den Gefühle Schwäche bedeutet, der auch nicht gross zu tragfähigen Beziehungen in seinem Umfeld fähig ist, noch nicht mal mit seiner eigenen Frau, irgendwo noch ein unreifer Junge ist. Dabei werden diese Figuren niemals eindimensional, sie überraschen und sie sind alle mit Stärken und Schwächen ausgestattet.
Ein sehr guter Film, vielleicht einer der wenigen "Arthaus" Western.
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