Samstag, 19. Februar 2022

Wyatt Earp (Wyatt Earp)


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 Regie: Lawrence Kasdan

Bekannte Westernlegende...

Nicht zuletzt durch eine Vielzahl von Filmen, Biographien und Romanen wurde der US-Revolverheld Wyatt Berry Stapp Earp zu einer US-Legende. Die bekannteste Verfilmung ist "Faustrecht der Prärie" aus dem Jahr 1946 von John Ford mit Henry Fonda in der Hauptrolle. John Sturges lieferte 1957 mit "Zwei rechnen ab" eine prächtige Version in Farbe ab. Der Film wurde nicht zuletzt durch die beiden Zugpferde Burt Lancaster und Kirk Douglas (der spielt den Doc Holliday) ein riesiger Kinoerfolg. Auch Jacques Tourneurs Film "Wichita" im Bereich des B-Westerns ist sehr sehenswert. In der 60er Jahren wurden in den Verfilmungen auch die dunkleren Seiten der Legende sichtbar, so auch in John Sturges "Die fünf Geächteten" oder in Frank Perrys "Doc". 1993 drehte George Pan Cosmatos mit Kurt Russell und Val Kilmer "Tombstone". Ein Jahr später nahm sich auch Laurence Kasdan mit "Wyatt Earp" dem Mythos an und Kevin Costner war in der Titelrolle zu sehen - der Film hat eine Laufzeit von 182 Minuten. Dennis Quaid bekam die begehrte Rolle als lungenkranker Doc Holliday und Gene Hackman spielt den Vater von Wyatt. Ausserdem sind Michael Madsen, Isabelle Rosselini, Mark Harmon, Bill Pullman, Tom Sizemore und James Caviezel in weiteren Nebenrollen zu sehen.

An der schauspielerischen Leistung von Costner gibt es nicht zu mäkeln. Er verkörpert den Wyatt Earp mit Stärke, Brutalität, gelegentlicher Sensibilität und innerer Zerissenheit - ein Gefangener seiner eigens geschaffenen Hölle von Gesetz und Ordnung. Wie bei allen Kasdan Filmen ist das ganze Schauspielensembe famos, auch Nebendarsteller haben grosse Momente in dem Film.
Der Film fängt mit vielen Eindrücken aus der Kindheit Earps an, es sind Schlüsselszenen, die begreiflich machen warum der erwachsene Mann so und nicht anders handeln kann.
Die erste Verteidigung gegen Schurken, den Tod seiner ersten Frau, die starke Bande der ganzen Familie Earp, verschiedene berufliche Tätigkeiten, das Straucheln nach dem Verlust der Frau - das alles führt ihn irgendwann zur Ausübung als Marshall.
Dodge City und schlussendlich das legendäre Tombstone - er ist fähig, Gesetz und Ordnung durchzusetzen, nur selten aber der Liebe oder der Gnade fähig.
Die Freundschaft mit Doc Holliday, Wechselbad der Gefühle zwischen Frau und der Geliebten und schliesslich der Krieg mit der Clanton-Bande.
Wilde Schiessereien und persönliche Rückschläge - der Film schafft es immer mehr den Zuschauer für das Geschehen zu fesseln. Viele Szenen markant und kraftvoll mit viel Substanz inszeniert.
Am Schluss eine Hommage an das Thema "Legendenbildung" wie es auch John Ford in seinem Spätwerk Liberty Valance ähnlich dargestellt hat. Die Geschichten, die sich um Legenden und Mythen ranken, werden dem wirklichen Wahrheitsgehalt übergeordnet.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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