Dienstag, 15. Februar 2022

Todeszug nach Yuma (3:10 to Yuma)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: James Mangold

Der Zug fährt 3 Uhr 10...

Bei James Mangolds Western-Remake "Todeszug nach Yuam" gibt es Abzüge am Ende des Films Der Showdown, als der Zug einfährt finde ich an manchen Stellen etwas zu chaotisch und in der Handlungsweise des Banditenchefs zu unlogisch - es ist ein bisschen zuviel des Guten.
Aber ansonsten ist der 2007 gedrehte "Todeszug nach Yuma" ein klasse Western, so wie er sein muss. Mit zwei klasse agierenden Hauptdarstellern Christian Bale als ambivalenter "guter Held" und als Gegenpart den brutalen aber intellektuell etwas überlegenen Gangster und Bösewicht, grandios gespielt von Russell Crowe.
Bale ist der vom Pech verfogte Landwirt, dem der Verlust der Farm droht, weil er nicht mehr zahlen kann und er dadurch das Gefühl nicht los wird, dass seine Frau Gretchen Moll) und seine beiden jungen Söhne (Logan Lerman und Benjamin Petrie) ihn als Versager sehen.
Mit den beiden Söhnen sieht er zufällig einem Überfall auf einen Geldtransport zu, der von Ben Wade (Crowe) und seiner Gang verübt wird und wo es reihenweise Tote gibt.
Hier begegnen sich die beiden Männner zu ersten Mal, Wade lässt aber die drei Zeugen am Leben, knöpft ihnen nur die Pferde ab.
Einige Stunden später wird er aber doch in der Stadt gefasst, seine 7 Mann starke Bande (u.a. Ben Foster) kann entkommen.
Dan Evans, so heißt der Farmer,  bietet sich für 200 Dollar an, sich einer kleineren Eskorte von Gesetzeshütern einem Pinkerton Detektiv (Peter Fonda), dem Vertreter der Southern Pacific Railroad (Dallas Roberts) und einem Tierarzt (Alan Tudyk) anzuschliessen, die den Gangster nach Condention, einem Ort mit Bahnstation, bringen sollen, wo der 3 Uhr 10 Zug nach Yuma fährt. Dort gibts ein Gericht und dort soll der berüchtigte Gangsterboss Ben Wade am Galgen baumeln.
Die Reise hat mehrere Haken:
1. Die Gang von Wade will den Boss befreien
2. Evans (Christian Bale) pubertärer Sohn folgt den Convoy und will dem Vater helfen, erschwert aber mental das Unternehmen für den Vater, der
3. von Anfang an eine gewisse emotionale Beziehung zum Gangster eingeht und diese auf Gegenseitigkeit beruht
Also die beiden Gegenspieler stehen sich zwar als Kontrahenten bzw. Feinde gegenüber, sie entdecken jedoch Gemeinsamkeiten und Sympathien füreinander.
Diese Zutaten geben dem Film natürlich nicht nur den besten Unterhaltungswert, den man sich vorstellen kann...sondern auch eine Story mit grosser Spannung, emotionaler Tiefe und ner Menge guter Charakterzeichnungen, nicht nur die der Hauptdarsteller - auch die Nebendarsteller Ben Foster, Peter Fonda oder Logan Lerman als Sohn von Bale, um nur drei weitere eines grossartigen Ensembles zu nennen.
Und alles ist in total stimmige Bilder integriert, gute Western leben ja auch von der Grösse ihrer Bilder, die sie vermitteln können.

Und auch in diesem Punkt haben die Macher ganze Arbeit geleistet. Kameramann war der Grieche Phedon Papamichael (Das Streben nach Glück, Walk the Line, Million Dollar Hotel, Cool Runnings, Sideways oder Nebraska)Höhepunkt ist am Ende dann auch dieser Showdown, manche mögen ihn dann vielleicht noch als das Nonplus-Ultra sehen, ich war wie erwähnt ein bisschen enttäuscht...aber wirklich nur ein bisschen.Und beim Abspann hatte ich trotzdem das Empfinden wieder mal nen richtig guten Western gesehen zu haben.Es werden ja tatsächlich in der letzten Zeit reihenweise Meisterwerke des Genres wie "Proposition" oder "Seraphim Falls" gedreht, sie kriegen auch klasse Kritiken, man macht sogar wieder etwas Kinokasse, leider bleibt der letzte Trumpf, nämlich mal absoluter Blockbuster wie in früheren Zeiten zu sein, weiter auf sich warten.Aber so ganz totzukriegen ist das unverwüstliche Genre auch nicht...ein Glück, ich liebe gute Western. Immerhin spielte "Todeszug nach Yuma" beachtliche 70 Millionen Dollar ein.


 Bewertung: 8,5 von 10 Punkten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen