Regie: James Mangold
Der Zug fährt 3 Uhr 10...
Bei
James Mangolds Western-Remake "Todeszug nach Yuam" gibt es Abzüge am
Ende des Films Der Showdown, als der Zug einfährt finde ich an manchen
Stellen etwas zu chaotisch und in der Handlungsweise des Banditenchefs
zu unlogisch - es ist ein bisschen zuviel des Guten.
Aber ansonsten
ist der 2007 gedrehte "Todeszug nach Yuma" ein klasse Western, so wie er
sein muss. Mit zwei klasse agierenden Hauptdarstellern Christian Bale
als ambivalenter "guter Held" und als Gegenpart den brutalen aber
intellektuell etwas überlegenen Gangster und Bösewicht, grandios
gespielt von Russell Crowe.
Bale ist der vom Pech verfogte Landwirt,
dem der Verlust der Farm droht, weil er nicht mehr zahlen kann und er
dadurch das Gefühl nicht los wird, dass seine Frau Gretchen Moll) und
seine beiden jungen Söhne (Logan Lerman und Benjamin Petrie) ihn als
Versager sehen.
Mit den beiden Söhnen sieht er zufällig einem
Überfall auf einen Geldtransport zu, der von Ben Wade (Crowe) und seiner
Gang verübt wird und wo es reihenweise Tote gibt.
Hier begegnen sich die beiden Männner zu ersten Mal, Wade lässt aber die drei Zeugen am Leben, knöpft ihnen nur die Pferde ab.
Einige Stunden später wird er aber doch in der Stadt gefasst, seine 7 Mann starke Bande (u.a. Ben Foster) kann entkommen.
Dan
Evans, so heißt der Farmer, bietet sich für 200 Dollar an, sich einer
kleineren Eskorte von Gesetzeshütern einem Pinkerton Detektiv (Peter
Fonda), dem Vertreter der Southern Pacific Railroad (Dallas Roberts) und
einem Tierarzt (Alan Tudyk) anzuschliessen, die den Gangster nach
Condention, einem Ort mit Bahnstation, bringen sollen, wo der 3 Uhr 10
Zug nach Yuma fährt. Dort gibts ein Gericht und dort soll der
berüchtigte Gangsterboss Ben Wade am Galgen baumeln.
Die Reise hat mehrere Haken:
1. Die Gang von Wade will den Boss befreien
2.
Evans (Christian Bale) pubertärer Sohn folgt den Convoy und will dem
Vater helfen, erschwert aber mental das Unternehmen für den Vater, der
3. von Anfang an eine gewisse emotionale Beziehung zum Gangster eingeht und diese auf Gegenseitigkeit beruht
Also
die beiden Gegenspieler stehen sich zwar als Kontrahenten bzw. Feinde
gegenüber, sie entdecken jedoch Gemeinsamkeiten und Sympathien
füreinander.
Diese Zutaten geben dem Film natürlich nicht nur den
besten Unterhaltungswert, den man sich vorstellen kann...sondern auch
eine Story mit grosser Spannung, emotionaler Tiefe und ner Menge guter
Charakterzeichnungen, nicht nur die der Hauptdarsteller - auch die
Nebendarsteller Ben Foster, Peter Fonda oder Logan Lerman als Sohn von
Bale, um nur drei weitere eines grossartigen Ensembles zu nennen.
Und
alles ist in total stimmige Bilder integriert, gute Western leben ja
auch von der Grösse ihrer Bilder, die sie vermitteln können.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
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