Regie: Ted Post
Jagd auf den Lynchmob...
Oklahahoma in Jahre des Herrn 1889: Das weite Land soll immer mehr
zivilisiert werden, doch es fehlt an Marshalls, die das Gesetz
einfordern. So wird das ganze Territorium noch beherrscht von
zahlreichen Outlaws und Banden. Jedediah Cooper (Clint Eastwood) war mal
Sheriff, hat sich aber jetzt entschieden eine Farm zu betreiben und
darum hat er von einem Rancher ein paar Rinder gekauft und mit dieser
kleinen Herde zieht er durch die Prärie.
Doch an einem Fluß bemerkt er, dass er von einer Gruppe Reiter verfolgt
wird. Diese Männer (Jonathan Goldsmith, Ned Romero, Russell Torson, Bob
Steele, Joseph Sinola, L.Q.Jones, Alan Hale jr., Bruce Dern) unter der
Führung Captain Wilson (Ed Begley) überwältigt und des Viehdiebstahls
sowie des Mordes an dem Rancher beschuldigt.
Der wütende Lynchmob macht kurzen Prozess, doch der Gehängte wird zum
Glück noch rechtzeitig von Marshall Bliss (Ben Johnson) entdeckt und vom
Galgenbaum befreit.
Allerdings mit der Aussicht noch einmal aufgehängt zu werden, sollte er in einem regulären Verfahren schuldig gesprochen werden.
Die Reise führt ihn in einem Käfigwagen mit anderen Gefangenen nach Fort
Grant, wo Richter Fenton (Pat Hingle) als Einziger Recht spricht.
Tatsächlich wird Cooper freigesprochen, weil der wahre Täter aufgefunden
wurde und im Gefängnis wie einige andere Männer seine gerechte Strafe
durch den Strang erwartet.
In der Stadt werden diese Todesurteile durch den Henker wie ein
Volksfest zelebriert, Henker Schmidt (Berd Freed) ist ein wahrer Meister
seines Fachs.
Es gibt in diesem Territorium auch noch keinen Gouverneur und auch kein
staatliches Berufungsgericht. Fenton ist in diesem sehr großen Gebiet
die einzige und zugleich höchste richterliche Instanz, arbeitet die
vielen Straffälle im Schnellverfahren ab und verurteilt oftmals
Straftäter trotz mangelnder Beweislage - dies soll zur Abschreckung
dienen und die gesetzliche Ordnung untermauern.
Fenton überredet den rachesüchtigen Cooper den gutbezahlten Job als
Marshall anzunehmen. Fortan verfolgt Cooper sein Ziel, zudem ist die
Menschenjagd auch noch staatlich legitimiert...
Die stärkste Sequenz des Films ist die Szene als Fenton die Hinrichtung von sechs Männern im Stile eines Volksfestes begehen lässt und die Todgeweihten vor einer jubelnden Menschenmenge aufknüpft werden. Darunter sogar zwei junge Teenager (Bruce Scott/Richard Gates), für die der Marshall ein gutes Wort bei Gericht eingelegt hatte. Eindrucksvoll zeigt der spannende Western die Doppelmoral eines Rechtssystems, das sich allein auf Abschreckung nach dem biblischen "Auge um Auge" -Prinzip beruft.
Für die leisen Töne sorgt die ebenfalls auf Rache sinnende Witwe Rachel Warren gespielt von der schwedischen Schauspielerin Inger Stevens, die 2 Jahre später unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Der schmale Grat zwischen der staatlichen Gerechtigkeit und dem persönlichen Gerechtigkeitssinn wird in diesem kompromisslosen Western sehr deutlich gemacht, selbst der Lynchmob, der am Anfang des Films so brutal und verbrecherlich agierte, erhält im Laufe des Films ein vielschichtigeres Gesicht, es stellt sich heraus, dass diese Männer auch fürsorgende Familienväter sind.
Bewertung: 9 von 10 Punkten.
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