Samstag, 19. Februar 2022

Monte Walsh (Monte Walsh)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Regie: William A. Fraker

Ein letzter einsamer Wolf....

Insgesamt fünfmal wurde der Kameramann William A. Fraker für den Oscar in der Kategorie "Best Cinematographie" nominiert: Zum ersten Mal 1977 für "Looking for Mr. Goodbar", es folgte "Heaven can wait" (1978) und Spielbergs "1941" (1979). In den 80ern weitere Nominierungen für "War Games" (1983) und "Murphys Romance" (1985). Wobei aus heutiger Sicht besonders seine Kameraarbeiten für die 60er Jahre Klassiker "Rosemarys Baby" und "Bullit" hervorstechen.
Als Regisseur hat er auch gearbeitet, allerdings ist für dieses Metier weitaus weniger bekannt. 1970 inszenierte er den sehr melancholischen Western-Abgesang "Monte Walsh", es war auch gleichzeitig sein Debüt als Regisseur. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman des Shane-Autors Jack Schaefer. Der Autor erzählt in seinem Roman das Leben des Cowboys Monte Walsh (Lee Marvin), die Geschichte spielt um 1890. Also die große Zeit des Wilden Westens ist schon vorbei und Monte ist ein Veteran, der den Untergang seiner Welt nicht wahrhaben will. Gemeinsam mit seinem Freund Chet Rollins (Jack Palance) kommt er von seinem Winterquartier in die Stadt Harmony. Dort hat der harte Winter den meisten Ranchern so zugesetzt, dass sie ruiniert sind. Zum Glück finden die beiden Cowboys Arbeit auf der Slash Y Ranch beim Rancher Cal Brennan (Jim Davies). Dort treffen sie auch wieder auf den jüngeren Shorty Austin (Mitchell Ryan), mit dem sie befreundet sind. Das Cowboyleben ist karg und täglich ruft die harte Arbeit...aber die Männer lieben ihren Job. Monte hat schon längere Jahre eine Beziehung mit der an Tuberkulose erkrankten Prostituierten Martine (Jeanne Moreau), die er zwar gerne heiraten würde, aber das Geld fehlt. Auch Chet macht sich Gedanken um die Zukunft. Er könnte sich ein Leben an der Seite der Witwe und Geschäftsfrau Mary Eagle (Allyn Ann McLerie) vorstellen, die einen Baumarkt besitzt. Bald muss Rancher Brennan einige Leute entlassen. Die Wahl fällt auf die jüngeren Cowboys, zu denen auch Shorty gehört. Sehr wahrscheinlich, dass ein stellenloser Cowboy zum Gesetzlosen wird...

Und dies zeigt Frakers Film dann in sehr stillen und ruhigen Bildern. Die Geschichte führt die drei befreundeten Cowboys wieder schicksalhaft zusammen. Einer wird Outlaw, der andere das Opfer des Outlaws. Der Dritte agiert als Rächer. Dies vollzieht sich alles logisch konsequent, fast schon dokumentarisch bis zum bitteren Ende. Obwohl ich melnacholische Spätwestern liebe - Fraker übertreibt manchmal diese Stimmung und wirkt so an manchen Stellen fast schon bedrückend destruktiv.
Dramaturgisch von großer Wichtigkeit ist die Zähmung eines Wildpferdes, selbst der beste Zureiter Shorty hat dies nicht geschafft. Erst Monte gelingt dies und bekommt durch dadurch die Chance in einer Wildwestshow auftreten zu können. Dies ist finanziell total lukrativ, er könnte eine Zukunft mit seiner Martine aufbauen, doch er lehnt ab. "Ich spucke doch nicht auf mein ganzes Leben" - am Ende bleibt er frei und lebt als einer der letzten seiner Art. Ähnlich wie ein Wolf.

Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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